Korrektur eines nach innen verdrehtem Unterlid / Entropiums (Schöpfernaht)
Durch Veränderungen von Haut und Lidhalteapparat im Rahmen des Alterungsprozesses oder nach Verletzungen/Entzündungen/Operationen kann es zur Innenrotation des Unterlides kommen. Die nun teilweise nach innen gerichteten Wimpern können neben störendem Fremdkörpergefühl auch ernsthafte Irritationen von Hornhaut und Bindehaut bis hin zu Hornhautgeschwüren verursachen. Eine einfache und minimalinvasive Möglichkeit, die Lidstellung wieder zu verbessern und somit Beschwerden zu reduzieren, ist das Einlegen von Nähten in die Lidhaut. Durch diese sogenannte Schöpfernaht wird das Lid durch den Augenarzt wieder in seiner ursprünglichen Position fixiert. Üblicherweise werden pro Auge 2-3 Nähte in örtlicher Betäubung angelegt.
Entfernung von gutartigen Tumoren (z.B. Papillome / Fibrome)
Kleinere Tumoren der Lider werden nach lokaler Betäubung des entsprechenden Areals mittels Schere und Skalpell möglichst vollständig entfernt und vom Augenarzt ggf. zur genauen Untersuchung unter dem Mikroskop (histopathologisch) eingeschickt, um eine Bösartigkeit der Veränderung auszuschließen.
(Größere Tumore oder jene mit vermuteter Bösartigkeit müssen als größeres Gewebestück mit Sicherheitsabstand entfernt und nicht selten der entstandene Defekt durch ein an anderem Ort entnommenes Hautstück gedeckt werden. Operationen dieser Art haben ein vergleichsweise höheres Komplikationsrisiko und werden von uns nicht durchgeführt.)
Entfernung von entzündlichen Veränderungen, z.B. Hagelkörner (Chalazion)
In einzelnen Fällen kann durch eine vom Augenarzt eingeleitete konservative Therapie mit Augentropfen/-salben keine vollständige Rückbildung entzündlicher Veränderungen der Augenlider, wie z.B. Hagelkorn, erreicht werden. Bleibt eine störende Verdickung/Verhärtung nach Abheilung der Entzündung auch nach intensiver Therapie zurück, kann diese meist nur noch chirurgisch durch einen Augenarzt entfernt werden. Hierzu wird nach Betäubung des Lides die Veränderung in einer Klemme fixiert, mit einem Skalpell eröffnet und das entzündliche Material samt der umschließenden Kapsel möglichst vollständig entfernt. Zum Wundverschluss kann selten je nach Lage der Veränderung eine Naht erforderlich sein.
Allgemeines:
- Blutverdünner: Blutverdünnende Medikamente (z.B. Aspirin, Eliquis, Marcumar, Clopidogrel) sollten nach hausärztlicher Rücksprache abgesetzt oder pausiert werden, da diese zu verstärkten Blutungen während und nach der Operation führen können.
- Kühlung nach der OP: Vor allem an den ersten Tagen nach der Operation ist die Kühlung des Augenlids durch kleine Kühlkissen oder eine Kühlbrille empfohlen, um postoperative Schwellungen und Nachblutungen zu verhindern oder vermindern.
- Fadenentfernung: Sollten im Rahmen der Operation Fäden eingelegt worden sein, die der Entfernung bedürfen (einigen Fäden sind auch selbstauflösend), informiert Sie der Augenarzt hierzu nach erfolgter Operation. In der Regel erfolgt die Fadenentfernung nach 1-2 Wochen.
- Anästhesie: Alle Lidoperationen werden in unserer Augenarzt-Praxis in örtlicher Betäubung durch Augentropfen und kleine Spritzen unter die Haut durchgeführt.