Glaukomvorsorge

Die Glaukom-Vorsorgeuntersuchung dient der Früherkennung des Grünen Stars (=Glaukom), einer Erkrankung des Sehnervenkopfes, die unbehandelt über Jahre hinweg unbemerkt zu einem schmerzlosen und schleichenden Ausfall des Gesichtsfeldes und schlussendlich auch der Sehschärfe führen kann. Häufig bedingt durch einen erhöhten Augeninnendruck.
Bereits vorhandene Schädigungen können durch bisher vorhandene Therapieoptionen auch durch eine Operation nicht rückgängig gemacht werden, sodass der Früherkennung ein besonderer Stellenwert zukommt. Die Untersuchung ist schmerzlos und umfasst die Messung des Augeninnendrucks, sowie die augenärztliche Beurteilung des Sehnervenkopfes durch Spiegelung des Augenhintergrundes. Der Berufsverband der Deutschen Augenärzte empfiehlt die Glaukom-Vorsorge für alle Menschen ab dem 40. Lebensjahr, bei erhöhtem Risiko (zum Beispiel bei Familienangehörigen die an grünem Star erkrankt sind/waren) bereits ab 30. Lebensjahr. Weitergehende und leicht verständliche Informationen zum Glaukom finden Sie in unseren Patienteninformationen.

Untersuchung auf Erkrankungen der zentralen Netzhaut (Makuladegeneration)

Die Makuladegeneration ist eine Erkrankung, die in Deutschland ca. 2-4 Millionen Menschen betrifft und zu einem fortschreitenden Sehverlust im zentralen Sichtfeld führt. Die häufigste Form ist die altersbedingte Makuladegeneration, bei der zwischen einer trockene und feuchte Form unterschieden wird. Die trockene Form führt zu einer schrittweisen Beeinträchtigung durch Verlust von Sehzellen, bei der die Sehschärfe langsam aber stetig abnimmt. Die feuchte Form entwickelt sich in der Regel aus der trockenen Form und führt zusätzlich – durch Gefäßneubildungen aus der unter der Netzhaut liegenden Aderhaut – zu Blutungen und Flüssigkeitseinlagerungen an der Netzhaut. Dies resultiert in einer schneller fortschreitenden Sehverschlechterung. Eine vollständige Heilung beider Formen ist bisher nicht möglich. Insbesondere das Fortschreiten der feuchten Form der Makuladegeneration kann jedoch durch eine frühzeitige Diagnose und intensive Therapie durch den Augenarzt mit Spritzen in die Augen (IVOM) häufig effektiv aufgehalten und stabilisiert werden. Der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA) empfiehlt daher die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung für Menschen ab dem 55. Lebensjahr. Weitergehende Informationen zur Altersbedingten Makuladegeneration finden Sie in unseren Patienteninformationen. Zur genauen Untersuchung durch den Augenarzt ist eine medikamentöse Mydriasis erforderlich, wodurch das Führen eines KFZ nach StVO am Tag der Untersuchung anschließend nicht mehr möglich ist.

Verlaufskontrolluntersuchung bei Diabetes mellitus

Aufgrund des Risikos bei bestehender Erkrankung mit Diabetes mellitus eine diabetische Netzhauterkrankung zu entwickeln bzw. des Risikos, dass sich eine bestehende diabetische Retinopathie verschlechtert, empfiehlt der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA) für Menschen mit Diabetes die augenärztliche Kontrolluntersuchung mindestens alle 12-24 Monate, bei bereits bestehender diabetischer Netzhauterkrankung entsprechend häufiger. Weitergehende Informationen zur diabetischen Netzhauterkrankungen finden Sie in unseren Patienteninformationen. Zur genauen Untersuchung beim Augenarzt ist eine medikamentöse Mydriasis erforderlich, wodurch das Führen eines KFZ nach StVO am Tag der Untersuchung anschließend nicht mehr möglich ist.

Verlaufskontrolluntersuchung bei Arterieller Hypertonie

Erhöhter Blutdruck ist eine in Deutschland weit verbreitete Erkrankung, bei der es unter anderem zu einer Verengung der Arterien und Verhärtung der Gefäßwände kommt, was nicht nur den Stoffaustausch erschwert, sondern auch zu gefährlichen Gefäßverschlüssen führen kann. Die Gefäße am Auge reagieren aufgrund ihres geringen Durchmessers besonders sensibel auf Veränderungen. Bei fortgeschrittener Erkrankung kann es daher u.a. zu Minderdurchblutungen, Flüssigkeitseinlagerungen und Gefäßverschlüssen an Netzhaut und Sehnerv kommen, deren Folge irreversible Sehverschlechterungen bis hin zur Erblindung sein können. Bei bekanntem Bluthochdruck sind regelmäßige augenärztliche Kontrolluntersuchungen der Augen nach Maßgabe ihres Hausarztes daher wichtig und angeraten. Zur genauen Untersuchung ist eine medikamentöse Mydriasis erforderlich, wodurch das Führen eines KFZ nach StVO am Tag der Untersuchung anschließend nicht mehr möglich ist.