Was ist ein Glaukom?

Eine Sehnervenerkrankung, dessen größter Risikofaktor ein erhöhter Augeninnendruck darstellt. In Deutschland sind ca. 800.000 Menschen an einem Glaukom erkrankt. Ein chronisch erhöhter Augeninnendruck führt zu einer schmerzlosen Schädigung des Sehnervenkopfes und kann in einer Blindheit münden. Bereits vorhandene Schädigungen können durch bisher vorhandene Therapieoptionen nicht rückgängig gemacht werden, sodass der Früherkennung ein besonderer Stellenwert zukommt.

Die Nervenzellen der Netzhaut bündeln sich über Nervenfasern und dem Sehnervenkopf zum Sehnerven (Abb. 1). Dieser leitet die Sehinformationen vom Auge in Richtung Gehirn. Durch einen Glaukomschaden sterben die Nervenfasern ab und das Aussehen des Sehnervenkopfes verändert sich (Abb. 2). Hier spricht man von einer Aushöhlung.

Symptome

Im Anfangsstadium bestehen keine Symptome. Die Erkrankung verläuft unbemerkt, schmerzfrei und schleichend. Erst nach einer Schädigung von über 40 bis 50% der Sehnerven treten die ersten Anzeichen wie Gesichtsfelddefekte oder Sehschärfenverluste ein.

Ursachen

Das Auge ist in zwei Kammern aufgeteilt. Aus der hinteren Kammer fließt das Kammerwasser in die vordere, wo es „abfließt“. Beim klassischen Glaukom kommt es zu einer Abflussstörung in der Vorderkammer, wodurch der Augeninnendruck ansteigt. Risikofaktoren: Vererbung, höheres Alter, Kurzsichtigkeit (=Myopie), Schlaf-Apnoe, Gefäßerkrankungen und zu hoher oder niedriger Blutdruck.

Formen

Es gibt viele verschiedene Formen des Glaukoms. Das häufigste und oben besprochene ist das Offenwinkelglaukom. Andere Formen werden z.B. verursacht durch Blockaden zwischen der Regenbogenhaut und der Hornhaut. Hier spricht man von einem Engwinkelglaukom. Ein durch Gefäßneubildung auf der Regenbogenhaut und im Kammerwinkel bedingtes Glaukom nennt man neovaskuläres Glaukom. Eine andere Form ist das sog. PEX-Glaukom (Pseudoexfoliations-Glaukom). Hierbei lagern sich Proteine im Kammerwinkel ab und verhindern einen ordnungsgemäßen Durchfluss, wodurch ein Anstieg des Augeninnendrucks verursacht wird.

Therapie

Ein bereits aufgetretener Schaden kann nicht mehr wiederhergestellt werden. Das Ziel einer Therapie ist immer, das Fortschreiten der Schädigung zu verhindern. Hierzu können drucksenkende Augentropfen, Laserbehandlungen oder auch verschiedene Operationen in Frage kommen. Beim Glaukom erfolgt immer eine Anbindung in unsere Glaukomsprechstunde.